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Das Büro – wichtiger denn je für das Leben der Unternehmenskultur

Von Dr. Pamela Hoerr, Mitglied des Vorstands, Real I.S.

Homeoffice, Shared Office, hybrides Arbeiten etc. – all diesen Arbeitsplatzmodellen wurde nachgesagt, das klassische Büro über kurz oder lang zu verdrängen. Teilweise stimmt das sogar, wenn es um Büros mit isolierten Einzelräumen geht. Diese werden in der Tat immer weniger. Zwar haben Corona und die zunehmende Digitalisierung gezeigt, dass mobiles Arbeiten funktioniert und der Arbeitsplatz nicht ausschließlich in einem Bürogebäude sein muss. Aber bedeutet dies wirklich das Ende von Office-Immobilien? Die Frage kann man wohl mit einem klaren Nein beantworten. Denn anstatt das Büro zu verdrängen, ergänzen diese modernen Arbeitsweisen die klassischen Arbeitsflächen beziehungsweise reformieren diese vielmehr.

Die Coronamaßnahmen haben uns allen bewusst gemacht, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und wie wichtig direkter Kontakt ist, um ein echtes Wir-Gefühl innerhalb eines Unternehmens aufrechtzuerhalten. Zwar können durch Videokonferenzen schnell und effizient Informationen vermittelt werden, den persönlichen Austausch, welcher Teamgeist und Kreativität beflügelt, kann die Technik jedoch nicht ersetzen. Gerade für neue Mitarbeiter sind Büroräume essenziell, um sich mit der Firma zu identifizieren und schneller in das neue Umfeld integriert zu werden. So werden repräsentative und moderne Räumlichkeiten in zentralen Lagen gerade im „War for Talents“ immer wichtiger. Dies zeigt sich derzeit auch an der Büromarktentwicklung, denn mit dem Rückgang von Pandemieeinschränkungen folgt die Rückkehr ins Büro. Dies wird auch durch Zahlen zum Büroimmobilienmarkt untermauert. JLL sieht in der Assetklasse weiterhin einen „Fels in der Brandung“ und gerade die Top-7-Standorte in Deutschland erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. So lag das Gesamtumsatzvolumen am Berliner Bürovermietungsmarkt laut JLL mit etwa 377.100 Quadratmetern um drei Prozent über dem Vorjahresergebnis und um sieben Prozent über dem Zehnjahresschnitt. In München wurde das Vorjahresergebnis aus dem ersten Halbjahr sogar um 71 Prozent (insgesamt 396.300 Quadratmeter) überboten. 69 Prozent der in München nachgefragten Flächen fallen auf das hochqualitative Segment.

Die neue Aufgabe des Büros

Homeoffice und hybrides Arbeiten bedeuten nicht, dass das Büro als Arbeitsort ausgedient hat. Unternehmen haben ihre neue Aufgabe verstanden, mit ihrem Präsenzbüro einen Begegnungsort zu schaffen. Von Arbeitnehmerseite steigen nämlich zunehmend die Ansprüche. Graue, aneinandergereihte geschlossene Räume ziehen keine jungen Talente mehr an. Neue Konzepte sind nötig, damit Mitarbeiter sich wohlfühlen und gern ins Büro kommen. Und darin liegt nicht der einzige Vorteil von modernen Flächenkonzepten. Denn durch das Aufbrechen klassischer Einzelbüros hin zu offenen Räumen können Arbeitsprozesse durch die gesenkte Disruption und das verstärkte Miteinander optimiert werden. Rückzugsorte zum ungestörten Telefonieren oder konzentrierten Arbeiten sollten natürlich trotzdem nicht vernachlässigt werden.

Im Fokus vieler Mieter stehen hochwertige Flächen im Stadtzentrum und in Gehdistanz zu wichtigen Verkehrsknotenpunkten. Darüber hinaus werden moderne Immobilien und Büroflächen, die nachhaltig beziehungsweise ESG-konform sind, immer stärker gewichtet – nicht nur von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, sondern auch von Immobilieninvestoren für ein langfristig wertstabiles Investment. Gefragt sind nicht nur ökologische Faktoren, sondern die Flexibilität in der Flächennutzung.

Das Büro des 21. Jahrhunderts: Praxisbeispiel Real I.S. München

Die neue Bedeutung, die dem Büro zuteilwird, verstehen wir bei Real I.S. nicht nur in der Theorie, sondern setzen dies auch in die Praxis um. Unser Firmensitz an der Inneren Wiener Straße in München wird derzeit komplett umgestaltet. Der Umbau der ersten zwei von insgesamt fünf Etagen ist bereits fertig gestellt und bietet eine ganz neue Arbeitsatmosphäre. Anstelle von Zellenbüros gibt es offene Flächen, welche sowohl eine vernetzte Zusammenarbeit fördern als auch klassische Hierarchiestrukturen aufbrechen. Führungskräfte sitzen zwischen den Mitarbeitern und Vorstandsbüros können als Besprechungsraum gebucht und genutzt werden. Geschlossene „Meet-and-Talk-Räume“ – für Brainstorming und Workshops geeignet – stehen genauso zur Verfügung wie gemütliche Lounge-Ecken mit Sofas und Sitzhockern, für den gemeinsamen Austausch oder spontane Begegnungen.

Themen wie Nachhaltigkeit bieten auch eine gute Gelegenheit, Mitarbeiter in unternehmerische Entscheidungsprozesse einzubinden. Dies ist auch Teil der Firmenphilosophie von Real I.S. So haben sich unsere Mitarbeiter aktiv mit Vorschlägen für ein besseres Umweltbewusstsein in den neuen Räumlichkeiten eingebracht. Das geht von kleineren Ideen wie dem Nutzen einer umweltfreundlichen Kaffeemaschine ohne Kapseln bis zu der Wahl nachhaltiger Materialien und Möbel.

Bei unserem neuen Bürokonzept zeigt sich auch, wie sich Remote Working und Präsenzbüro ergänzen statt ersetzen. Denn auch trotz der neuen Flächen in München stehen unseren Mitarbeitern weiterhin Angebote zum mobilen Arbeiten zur Verfügung. Für das Leben einer gemeinsamen Unternehmenskultur und für die erfolgreiche Integration neuer Mitarbeiter sind die Büroräume für uns aber nach wie vor essenziell.

Als Immobilien-Assetmanager sehen wir die klare Aufgabe eines jeden Unternehmens, moderne Räumlichkeiten zu schaffen, welche langfristig den veränderten Anforderungen der modernen Arbeitswelt entsprechen. Mit dem Beherzigen einer solchen Firmenphilosophie behält die Büroimmobilie ihre wirtschaftliche Bedeutung.

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