Die Immobilienwirtschaft steht vor großen Herausforderungen infolge der schwachen Konjunktur, politischen Unsicherheiten, geopolitischen Risiken, des hohen Zinsniveaus, der veränderten Nutzerbedürfnisse sowie verschärften regulatorischen Anforderungen. Und auch der Klimawandel stellt die Branche vor eine komplexe Aufgabe. Der Immobilienwirtschaft kommt eine Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, die Klimaziele der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden, zu erreichen. Gleichzeitig sind Klimarisiken auch Geschäftsrisiken für die Immobilienbranche. Extremwetterereignisse können sich durch Schäden, steigende Versicherungskosten und höhere Risikoaufschläge bei Kreditkonditionen direkt auf Immobilien auswirken. Und der Klimawandel ist längst keine abstrakte Zukunftsprognose mehr, sondern bereits Realität: 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1850 und die globale Durchschnittstemperatur überschritt erstmals die 1,5-Grad-Marke.
Klimaschutzmaßnahmen als Werttreiber
Die Dringlichkeit ökologischen Wirtschaftens ergibt sich aber nicht nur dadurch, die Erhöhung der Resilienz von Immobilien gegenüber zukünftigen Klimaereignissen zu erhöhen. Vielmehr sichert eine gut durchdachte ESG-Strategie langfristig die Wettbewerbsfähigkeit von Immobilien. Technologien wie Photovoltaik, Smart Metering und KI-gestützte Gebäudesteuerung, die auch wir bei unseren Immobilien verwenden, tragen zur Energieeffizienz bei, senken die Energiekosten und die Abhängigkeit von schwankenden Energiepreisen und erhöhen die Versorgungssicherheit. Gleichzeitig tragen nachhaltige Investitionen und Sanierungsmaßnahmen zur Wertsteigerung bei. So lassen sich auch Bestandsimmobilien durch gezielte ESG-Strategien zukunftssicher gestalten.
Ein Beispiel hierfür ist das Bürogebäude „Avenida Diagonal 67“ in Barcelona, das Real I.S. 2019 für den offenen Immobilien-Spezial-AIF „Real I.S. BGV VIII Europa“ erworben hat. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen im Jahr 2024 wurden unter anderem neue, effizientere Aufzüge eingebaut, die Beleuchtung auf LED umgestellt und neue Sozialräume für die Nutzer geschaffen. Das Gebäude verfügt nun über eine BREEAM-Zertifizierung sowie über die Einstufung in die Energieeffizienzklasse A.
Insgesamt zeigt die Renovierung, dass Investitionen in Nachhaltigkeit, Nutzerkomfort und moderne Infrastruktur den Wert und die Attraktivität einer Bestandsimmobilie signifikant steigern können – selbst in einem dynamischen, von Neubauten dominierten Umfeld.
Der K-Tower in Lissabon – nachhaltiges Investment mit Wertsteigerungspotenzial
Ein weiteres Beispiel dafür, dass nachhaltige Immobilien eine wirtschaftlich sinnvolle Investition sind, ist der K-Tower in Lissabon. Das Gebäude ist ein architektonisches Highlight, das Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit von Grund auf in seine Planung integriert. Moderne Bürokonzepte, innovative Arbeitsräume und eine funktionale sowie ästhetisch durchdachte Gestaltung der Innen- und Außenbereiche verbinden sich mit einer ökologisch orientierten Bauweise – von der Materialwahl bis zur Gebäudetechnik.
Der K-Tower erreicht die höchste Energieeffizienzklasse, wurde mit dem BREEAM-Zertifikat „Excellent“ ausgezeichnet und ist das erste und bisher einzige Gebäude in der Region, das die Vorgabe der EU-Taxonomie erfüllt. Diese Merkmale, kombiniert mit der erstklassigen Lage und der hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, machen ihn besonders attraktiv für Mieter. Dies wird durch langfristige Mietverträge mit renommierten Unternehmen bestätigt, die für eine hohe Stabilität der Mieterstruktur sorgen. 2024 wurde der K-Tower zudem mit dem „Preis für Exzellenz in Effizienz und Nachhaltigkeit“ der Prémios Nacionais do Imobiliário gewürdigt. Diese Auszeichnung stärkt seine Position als Vorzeigeobjekt auf dem Markt und unterstreicht seine Attraktivität für Investoren und Mieter gleichermaßen.
Diese Faktoren wirken sich nicht nur positiv auf die Flächennachfrage, sondern auch auf die Wertsteigerung der Immobilie aus: Seit dem Erwerb durch Real I.S. konnte der Verkehrswert des K-Towers gesteigert werden – unterstützt durch die nachhaltige Bauweise, die langfristigen Mietverträge und die nachgewiesene Erfüllung regulatorischer Umweltstandards.
Fazit
Zukunftssicher investieren heißt nicht, sich an kurzfristigen Markttrends zu orientieren. Vielmehr ist Weitblick gefragt, um langfristige Potenziale zu erkennen und zu nutzen. Dazu gehören auch ESG-Strategien und Investitionen in nachhaltige Immobilien. Diese reduzieren den ökologischen Fußabdruck, erhöhen die Resilienz gegenüber Klimarisiken und steigern auch die Attraktivität, Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Stabilität der Gebäude. Regulatorische Anforderungen sollten dabei nicht als Hindernis, sondern als Chance begriffen werden. Die geplante Verschlankung der ESG-Vorschriften durch die neue EU-Kommission könnte es ermöglichen, Investitionen gezielter zu steuern und interne Ressourcen effizienter einzusetzen. Entscheidend ist eine klare Strategie: Real I.S. setzt seit Jahren konsequent auf ESG und gestaltet den Wandel aktiv mit, statt ihn nur zu verwalten. So haben wir uns bewusst für eine Produktstrategie entschieden, die ökologische Faktoren integriert. Der Markt bestätigt uns darin und hat uns eine Vorreiterrolle in der Branche ermöglicht.
Das zeigt: Klimaschutz und Kapitalrendite sind kein Widerspruch, sondern gehen Hand in Hand.