Stabil und krisensicher investieren – alternative Wohnformen mit großem Potenzial
Stabile Erträge, dynamisch steigende Nachfrage und zunehmende Angebotsverknappung – so lässt sich die Assetklasse Wohnen am besten beschreiben. Investmentpotenziale ergeben sich aus aktuellen Trends wie zunehmende Arbeitnehmermobilität, demografischer Wandel, der Trend zu Single-Haushalten und die steigende Zahl ausländischer Studierender. Entsprechend gefragt sind alternative Wohnformen und flexible Wohnkonzepte, die auf unterschiedliche Lebensphasen zugeschnitten sind.
Micro-Living: Steigende Nachfrage durch vielfältige Zielgruppen
Der Bedarf an zentral gelegenen und kompakten Wohnungen, wie sie das Segment Micro-Living bietet, wächst deutlich. Haupttreiber dieser Entwicklung ist die stark steigende Nachfrage nach Studentenapartments. Seit 2016 ist die Zahl der ausländischen Studierenden in Europa um 15 Prozent gestiegen. Deutschland, Frankreich und Spanien sind dabei die Länder mit den meisten internationalen Studierenden, entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Studentenapartments. Auch in Irland ist die Nachfrage nach Studentenapartments groß und es herrscht ein struktureller Angebotsmangel. Dort hat sich die Zahl der internationalen Studierenden in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt.
Der Aufwärtstrend von Micro-Living wird aber auch durch weitere Faktoren begünstigt: Dazu gehört der Trend zur Singularisierung der Haushalte und die steigende Nachfrage von Berufseinsteigern, Pendlern und Projektmitarbeitern aufgrund der zunehmenden beruflichen Flexibilität. Diese Zielgruppen schätzen den geringen Umzugsaufwand, den voll ausgestattete Micro-Apartments bieten, sowie die Möglichkeit, in den Gemeinschaftsbereichen soziale Kontakte zu knüpfen. Auch der Zuzug vor allem junger Menschen in Großstädte verstärkt die Nachfrage nach Micro-Apartments. Eine weitere Zielgruppe sind Senioren. Denn auch hier hinkt das Wohnungsangebot der Nachfrage deutlich hinterher. Generell sind Micro-Apartments für Senioren sehr gut geeignet, wenn sie barrierefrei konzipiert und altersgerecht ausgestattet sind. Häufig können bei Bedarf Service- und Pflegeleistungen in Anspruch genommen werden. Die steigende Nachfrage nach altersgerechten Wohnformen, insbesondere im Bereich des betreuten Wohnens (Senior- und Care-Living), ist europaweit zu beobachten. Denn die europäische Bevölkerung altert rasant: Dem Statistikamt Eurostat zufolge wird der Anteil der über 65-Jährigen europaweit bis 2050 auf fast 30 Prozent steigen, aktuell sind es 20 Prozent.1
Hohes Renditepotenzial, attraktive Einstiegschancen und sehr gute Vermietbarkeit
Micro-, Senior- und Care-Living bieten aber nicht nur attraktive Lösungen für Mieter, sondern eröffnen auch Immobilieninvestoren vielversprechende Potenziale. Durch die Kombination unterschiedlicher Betreiberkonzepte und Zielgruppen in verschiedenen Regionen können Investoren ihr Portfolio gezielt diversifizieren, Risiken minimieren, stabile Cashflows erzielen und von langfristigen Markttrends profitieren. Denn der Markt für alternative Wohnformen ist noch relativ jung und bietet erhebliches Wachstumspotenzial. Gleichzeitig bietet der europäische Wohninvestmentmarkt derzeit attraktive Einstiegsmöglichkeiten. Die Renditen erreichten im dritten Quartal 2024 mit durchschnittlich 4,1 Prozent ein 10-Jahreshoch. Student-Living lag sogar bei 4,9 Prozent und Care-Living bei 5,4 Prozent.
Der anhaltend hohe Bedarf an flexiblem und kleinteiligem Wohnraum führt zu einer hohen Auslastung von Micro-Living-Apartmenthäusern. In Deutschland liegt sie bei durchschnittlich 95 Prozent, wie der zehnte Marktbericht der Initiative Micro-Living (IML), einer Plattform für Eigentümer, Betreiber und Verwalter von Apartmenthäusern, zeigt.2 Insgesamt wurden 27.980 Wohneinheiten in 128 Apartmentprojekten analysiert. Die durchschnittliche All-in-Miete ist demnach seit Frühjahr 2024 um acht Prozent auf 584 Euro pro Monat gestiegen. Auch für die kommenden drei Jahre rechnet die Mehrheit der Mitglieder der IML mit Mietsteigerungen von vier bis sechs Prozent pro Jahr.
Gleichzeitig steigt das Interesse der Investoren und der Anteil alternativer Wohnsektoren am Transaktionsvolumen nimmt stetig zu: Lag er zwischen 2008 und 2012 noch bei rund 20 Prozent des gesamten europäischen Wohninvestmentvolumens, so ist er mittlerweile auf rund 50 Prozent gestiegen. Senior- und Care-Living konnten ihren Anteil in den vergangenen rund zehn Jahren verdoppeln. Deutlich war auch der Anstieg bei den Betreiberimmobilien studentisches Wohnen. Die hohe Anzahl internationaler Studierender in Deutschland, Frankreich und Spanien hat dazu geführt, dass diese Länder mittlerweile den größten Anteil am Investitionsvolumen haben.
Fazit
Maßgeschneiderte und flexible Wohnkonzepte, die sich an unterschiedlichen Lebensphasen orientieren, sind mehr als ein kurzfristiger Trend. Sie bieten nachhaltige Renditechancen in einem sich wandelnden Wohnungsmarkt. Betreiberkonzepte wie Micro-, Senior- und Care-Living treffen auf eine kontinuierlich steigende Nachfrage bei begrenztem Angebot. Dieser Vermietungsmarkt ist ein starker Treiber für die Assetklasse und bietet gleichzeitig aktuell gute Einstiegsmöglichkeiten für Investoren. Diese können ihr Portfolio mit Micro-Living-Investments sowohl konzeptionell als auch geografisch diversifizieren. Der alternative Wohnsektor verspricht auch künftig ein erhebliches Wachstumspotenzial und steigendes Investitionsvolumen.
1Auswirkungen des demografischen Wandels in Europa - Europäische Kommission
2Mieten im Micro-Living-Segment stiegen und steigen | bulwiengesa