Die Indexwerte für Immobilien von MSCI für das Jahr 2024 sind verfügbar und können ausgewertet werden. Was sagen die Daten zur aktuellen Marktentwicklung?
Abklingen der Wertkorrekturen in 2024
Mit dem Zinsanstieg hatten Immobilien in den Jahren 2022 und 2023 im Wert korrigiert. Bestandshalter und Investoren fragen sich, ob nun die Wertkorrektur vorüber ist.
Abbildung 1 zeigt die Wertänderung der einzelnen Immobiliensektoren in der Eurozone in den Jahren 2021 bis 2024. Mit dem Zinsanstieg hatten Immobilien in den Jahren 2022 um 1,5 % und 2023 um 8,2 % im Wert korrigiert. Im Jahr 2024 gaben Immobilien in der Eurozone insgesamt nur noch um 2% nach, Büroimmobilien korrigierten etwas stärker, Logistik und Hotel verzeichneten bereits wieder moderate Wertzuwächse. Die weitere Entwicklung der Immobilienwerte hängt zwar unter anderem vom Kapitalmarktzins und den Vermietungsperspektiven ab, stabile Spitzenrenditen seit Mitte 2024 und steigende Transaktionsvolumina sprechen jedoch für eine stabile bzw. positive weitere Entwicklung im aktuellen Jahr.
Immobilien im Vergleich mit Aktien und Renten - Sicherheit die sich auszahlt
Wie stellen sich Immobilien im Vergleich zu den Wertänderungen in anderen, liquideren Assetklassen dar? Werden anhand von langfristigen Indexdaten verschiedene Risikokennzahlen von Aktien, Renten und Immobilien verglichen, zeigen sich Immobilien durchaus robust: Immobilien wiesen bislang die geringsten Risiken auf (siehe Abbildung 2, linke Grafik). Auch konnten sich Immobilien von einer Preiskorrektur bislang schneller erholen als Aktien und Renten (siehe Abbildung 2, rechte Grafik). „Time under Water“ ist hier der längste historische Zeitraum (in Kalenderjahren) bis ein Wertverlust wieder aufgeholt wurde. Renten haben sich von dem Werteinbruch im Jahr 2022 (-18 %) noch nicht erholt und werden voraussichtlich noch einige Jahre brauchen, um die Verluste des Jahres 2022 wieder aufzuholen. Immobilien hatten sich nach der Finanzmarktkrise in weniger als 3 Jahren erholt, die aktuelle Wertkorrektur wird voraussichtlich dieses Jahr überwunden. Hierzu ist für 2025 ein Gesamtanlageerfolg von rd. 3 % ausreichend.
Immobilien weisen geringe Risiken bei gleichzeitig attraktiven Renditen auf
Abbildung 3 zeigt den Gesamtanlageerfolg (Total Return) über verschiedene Haltedauern von Immobilien im Vergleich mit Aktien und Renten. Immobilien erreichten in allen Zeiträumen eine Performance, die zwischen derjenigen von Aktien und Renten lag. Immobilien erzielten folglich eine höhere Rendite bei geringeren Risiken als Renten – allerdings auch bei geringerer Liquidität (u.a. wegen dem langen Verkaufsprozess bei Immobilien).
Fazit & Ausblick
Immobiliendaten zeigen, dass die Wertkorrekturen im Jahresverlauf 2024 gegenüber 2023 deutlich zurückgegangen sind. Bei Hotel und Logistik hat eine Trendwende zu wieder steigenden Immobilienwerten bereits im Jahr 2024 stattgefunden. In der langfristigen Analyse wird deutlich, dass Immobilien geringere Risiken als Aktien und Renten zeigen und im Gesamtanlageerfolg zwischen Aktien und Renten liegen.
Viele Grüße,
Ihr Real I.S. Research-Team
Ihr Ansprechpartner
Sven Scherbetitsch
Real I.S. AG
Research und Investitionsstrategie
sven.scherbetitsch@realisag.de